30.10.2025
Helaba Research & Advisory legt Studie zum Finanzplatz Frankfurt vor
Frankfurt am Main – Am größten deutschen Bankenstandort steigt die Beschäftigung weiter an, allerdings mit nachlassender Dynamik. „Bis Ende 2026 erwarten wir ein Wachstum der Frankfurter Bankbeschäftigung um rund zwei Prozent auf dann etwa 75.500 Mitarbeitende“, resümiert Helaba-Chefvolkswirtin Dr. Gertrud Rosa Traud die Ergebnisse der aktuellen Studie zum Finanzplatz Frankfurt.
Dank gezielter Rekrutierungsmaßnahmen konnten offene Stellen zwar besetzt werden, doch der Fachkräftemangel macht sich nicht zuletzt auch aufgrund des demografischen Wandels bemerkbar. Zudem lassen regulatorische Anforderungen und ein erhöhter Bürokratieaufwand den Personalbedarf steigen. Künstliche Intelligenz und digitale Lösungen könnten neben Effizienzgewinnen mittelfristig auch eine gewisse Entlastung auf dem Arbeitsmarkt mit sich bringen.
„Um das Arbeitskräftepotenzial am Finanzplatz Frankfurt zu vergrößern, sollten Frankfurt als internationaler Bildungsstandort weiter ausgebaut und vermehrt ausländische Fachkräfte angeworben werden“, konstatiert Ulrike Bischoff, Autorin der Studie. „Damit dies gelingt, müssen wir die internationale Attraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts weiter verbessern.“ Um den Herausforderungen aktiv zu begegnen, engagiert sich die Helaba deshalb gemeinsam mit vielen weiteren Branchenvertretern in der Finanzplatz-Initiative unter Federführung des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein.
Auch in London und Paris hat die Finanzbeschäftigung in den letzten Jahren zugenommen. Während die Entwicklung etwa in der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs sehr zyklisch verläuft, folgt sie in Frankfurt kontinuierlich einem moderat steigenden Pfad. Im Gegensatz zu Paris setzte die Aufwärtsbewegung der Finanzbeschäftigung in der Main-Metropole schon vor dem Brexit ein, wenngleich beide Standorte seitdem einen Anstiegstrend vorweisen können. Ein Vergleich Frankfurts mit anderen großen Finanzplätzen wird jedoch durch statistische Spezifika wie unterschiedliche Beschäftigungsdefinitionen und regionale Abgrenzungen erschwert.
Die Publikation ist online abrufbar unter www.helaba.com/de/research