21.11.2019
Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen erzielte in den ersten drei Quartalen 2019 ein Konzernergebnis vor Steuern von 349 Mio. Euro. Es lag knapp unter dem Vorjahresergebnis von 364 Mio. Euro. Nach Steuern stieg das Konzernergebnis um 17 Mio. Euro auf 272 Mio. Euro (Vorjahr: 255 Mio. Euro).
„Trotz intensiven Wettbewerbs und herausfordernden Rahmenbedingungen konnten wir uns am Markt gut behaupten und sind mit der Entwicklung im operativen Geschäft zufrieden. So konnten wir das Neugeschäftsvolumen sowie den Zins- und Provisionsüberschuss gegenüber dem Vorjahr steigern. Dies ist Ausdruck unserer guten Positionierung in unseren Kerngeschäftsfeldern und eine Bestätigung unseres erfolgreichen Geschäftsmodells“, bewertet Herbert Hans Grüntker, Vorsitzender des Vorstands der Helaba, die Geschäftsaktivitäten nach neun Monaten. Zur Umsetzung der strategischen Agenda ergänzt er: „Mit unseren angestoßenen Initiativen kommen wir gut und zügig voran. Ziel unseres Projektes Scope ist es, einerseits den Kostenanstieg zu bremsen und andererseits die dadurch geschaffenen Freiräume zu nutzen, um unsere Wachstumsinitiativen gezielt umsetzen zu können. Wir gehen davon aus, dass wir noch in diesem Jahr einen Interessensausgleich zu den Ergebnissen des Projekts Scope abschließen und damit im Ergebnis des Jahres 2019 berücksichtigen werden. Trotz dieser Belastung erwarten wir ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau.“
Der Zinsüberschuss stieg um 65 Mio. Euro auf 850 Mio. Euro (Vorjahr: 785 Mio. Euro). Die Risikovorsorge erhöhte sich auf -57 Mio. Euro (Vorjahr: 29 Mio. Euro). Die Helaba verfügt unverändert über eine gute Portfolioqualität. Der Anstieg ist Ausdruck der allgemeinen Eintrübung der Wirtschaftslage und nähert die Risikovorsorge wieder an ein normales Niveau an. Der Provisionsüberschuss legte um 28 Mio. Euro auf 287 Mio. Euro zu (Vorjahr: 259 Mio. Euro).
Das Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung, welches das Handelsergebnis und das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und anderen zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten zusammenfasst, war insbesondere im dritten Quartal infolge des massiven Zinsrückgangs von Bewertungseffekten belastet und verringerte sich um 81 Mio. Euro auf 18 Mio. Euro (Vorjahr: 99 Mio. Euro).
Das sonstige Ergebnis stieg insbesondere aufgrund von Sondereffekten aus der erstmaligen Konsolidierung der KOFIBA um 105 Mio. Euro auf 348 Mio. Euro (Vorjahr: 243 Mio. Euro). Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich insbesondere durch deutlich gestiegene Sachaufwendungen im Zusammenhang mit der Umsetzung regulatorischer Vorgaben und geschäftsgetriebener Aufwendungen auf 1.117 Mio. Euro (Vorjahr: 1.057 Mio. Euro).
In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 stieg die Bilanzsumme des Helaba-Konzerns im Wesentlichen bedingt durch den Zugang der KOFIBA sowie die verstärkte Hereinnahme von Einlagen und Krediten von Kunden um 58,6 Mrd. Euro auf 221,6 Mrd. Euro (31.12.2018: 163,0 Mrd. Euro). Das Geschäftsvolumen hat sich seit Anfang des Jahres um 59,9 Mrd. Euro auf 260,8 Mrd. Euro (31.12.2018: 200,9 Mrd. Euro) erhöht. Die Kundenforderungen stiegen auf 121,1 Mrd. Euro (31.12.2018: 101,9 Mrd. Euro). Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft – ohne Berücksichtigung des wettbewerbsneutralen Fördergeschäfts der WIBank – liegt nach drei Quartalen mit 14,6 Mrd. Euro deut-lich oberhalb des Vorjahresvolumens von 12,6 Mrd. Euro.
Die harte Kernkapitalquote belief sich zum 30. September 2019 auf 13,8 Prozent. Die Eigenkapitalrendite (vor Steuern) erreichte 5,5 Prozent und die Cost-Income-Ratio 73,3 Prozent.
Mit dem Geschäftsjahr 2018 hat die Helaba ihre Segmentberichterstattung stärker an die Kunden- und Risikostruktur ihres Geschäfts angepasst. Die Bank bildet ihr Geschäft in den Segmenten „Immobilien“, „Corporates & Markets“, „Retail & Asset Management“ sowie „WIBank“ ab.
Das Segment Immobilien fokussiert auf größere gewerbliche Bestands- bzw. Projektfinanzierungen für Immobilien. Das Segmentergebnis vor Steuern war mit 178 Mio. Euro (Vorjahr: 185 Mio. Euro) nahezu unverändert. Das Abschlussvolumen im mittel- und langfristigen Neugeschäft erhöhte sich um 5 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,0 Mrd. Euro). Eine entspannte Risikosituation führt erneut zur Auflösung von Risikovorsorge in Höhe von 16 Mio. Euro (Vorjahr: 3 Mio. Euro).
Das Segment Corporates & Markets umfasst neben Kreditprodukten auch Handels- und Sales-Aktivitäten sowie den Zahlungsverkehr. Das Ergebnis vor Steuern ging auf -109 Mio. Euro (Vorjahr: 146 Mio. Euro) zurück. Dies resultiert aus dem durch negative Bewertungseffekte getriebenen rückläufigen Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung und ist im Zusammenhang mit dem massiven Zinsrückgang insbesondere im dritten Quartal zu sehen. Der Saldo aus der Risikovorsorge im Segment lag bei -75 Mio. Euro. (Vorjahr: 5 Mio. Euro) und reflektiert damit die allgemeine Eintrübung der Wirtschaftslage. Mit 58,9 Mio. Euro (Vorjahr: 130,6 Mio. Euro) leistet der Geschäftsbereich Corporate Finance den größten Ergebnisbeitrag in diesem Segment. Das mittel- und langfristige Neugeschäft steigerte sich um 25 Prozent auf 7,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,6 Mrd. Euro). Hier schlug die Übernahme des Land Transport Finance-Portfolios der DVB Bank SE mit rund 1 Mrd. Euro positiv zu Buche.
Im Segment Retail & Asset Management werden das Retail Banking, das Private Banking sowie das Asset Management (über die Töchter Frankfurter Sparkasse, Frankfurter Bankgesellschaft und Helaba Invest), die Landesbausparkasse Hessen-Thüringen und die GWH abgebildet. Das Segmentergebnis vor Steuern lag mit 142 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau von 168 Mio. Euro und wurde im Wesentlichen von der GWH (75,5 Mio. Euro; Vorjahr: 70,8 Mio. Euro) und der Frankfurter Sparkasse (64,8 Mio. Euro; Vorjahr: 72,1 Mio. Euro) beigesteuert. Der Gewinn aus der Veräußerung einer Beteiligung beeinflusste das Vorjahresergebnis positiv. Die Risikovorsorge im Segment Retail und Asset Management lag mit -4 Mio. Euro faktisch unverändert (Vorjahrswert -3 Mio. Euro).
Im Geschäftssegment WIBank lag das Ergebnis vor Steuern mit 20 Mio. Euro um 6 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau von 14 Mio. Euro. Der Zinsüberschuss stieg um 7 Mio. Euro auf 45 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss lag mit 29 Mio. Euro leicht über dem anteiligen Vorjahreswert (Vorjahr: 28 Mio. Euro).