Auch bei den Krediten zeigt sich eine deutliche Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit. Einerseits verschärfen die Banken ihre Kriterien für die Kreditvergabe. Anderseits sind es die Kunden selbst, die den Wandel vorantreiben. „Immer mehr Unternehmen haben den Anspruch, ihre Nachhaltigkeitsstrategie in möglichst alle Finanzierungsinstrumente zu integrieren“, beobachtet Ina Liermann, Executive Director Corporate Loans bei der Helaba.
Besonders rasant wächst das Volumen von Sustainability-linked-Krediten: Erst seit vier Jahren werden sie gelabelt, schon jetzt haben sie weltweit mit einem Volumen von 120 Milliarden Euro die Green Loans (80 Milliarden Euro) überholt. Der Vorteil für den Kreditnehmer besteht darin, dass die Sustainability-linked-Kredite nicht an bestimmte Projekte gebunden sind. Entsprechend wichtig ist es wiederum, dass sich Kreditnehmer und Bank auf Richtlinien einigen, die eine solche Sustainability-linked-Kreditfinanzierung auszeichnen. Hier spielen neben Standards und Zertifizierungen auch klar formulierte Ziele und messbare Indikatoren eine Rolle, die das Geschäftsmodell in Gänze abbilden. Wobei Unternehmen vor der Aufgabe stehen, diese regelmäßig und transparent zu kommunizieren.
„Als Bank stehen wir vor der Herausforderung, im Verhältnis zu unseren Kunden die richtige Balance aus Anspruch und Begleitung zu finden“, sagt Ina Liermann. Auf der einen Seite gehe es darum, Kreditnehmer, die sich auf dem Weg ins nachhaltige Wirtschaften befinden, zu begleiten – und sie dabei nicht zu überfordern. „Es ist aber auch wichtig, sehr deutlich auf Risiken hinzuweisen und zu betonen, dass sich die gegenwärtige Dynamik nicht mehr umkehren wird und ein gewisses Tempo vorgibt.“