vermietete Quadratmeter im Fachmarktzentrum
Stellplätze gibt es im neuen Parkhaus
neue Arbeitsplätze sind mit dem Projekt entstanden
Bis in die 1960er Jahre stand auf dem Areal eine Farbenfabrik, die den Boden hochgradig belastet hat. Dies wurde allerdings erst Anfang der 90er Jahre festgestellt, nachdem das Grundstück zunächst als Parkplatz und später als Grünfläche weitergenutzt wurde. Danach kam die Bretterwand, und es war klar: Eine Nutzung der Fläche ist durch die notwendige „Entgiftung“ ein kostspieliges Unterfangen – eine gewerbliche Nutzung sogar die einzige Option.
In den 2000er Jahren kaufte schließlich ein privater Investor das Grundstück und dekontaminierte einen Teil des Geländes mit finanzieller Unterstützung des Landes Thüringen. Als die Nutzungspläne des Investors konkreter wurden, wurde jedoch schnell deutlich, dass die Menschen in Eisenach andere Vorstellungen haben. Die Bürger protestierten lautstark gegen die neuen Pläne.
2012 trat dann Katja Wolf das Amt als Oberbürgermeisterin der Stadt Eisenach an. Sie erinnert sich: „Ich habe das Projekt zu einem Stand übernommen, der mir zutiefst zuwider war – das gebe ich ehrlich zu. Geplant war eine gesichtslose Shopping Mall mit bis zu 35 Läden, die unsere Innenstadt kannibalisiert hätte. Damit hatte ich von Anfang an Bauchschmerzen. Es drängte sich das Gefühl auf, dass in der Stadt etwas passiert, das unserer zukünftigen Entwicklung einfach nicht guttut.“ Gemeinsam mit dem Stadtrat und der Unterstützung der Bevölkerung schaffte es die Oberbürgermeisterin, dass noch einmal neu über die Nutzung der Fläche nachgedacht wurde.
„Industrielle Stärke, Kultur und Natur ist das, was die
Zukunftsfähigkeit der Stadt Eisenach ausmacht.
Ein Wert, den wir wie einen Schatz in uns tragen.“
Katja Wolf
Oberbürgermeisterin
Stadt Eisenach
Für einen Neustart brauchte es allerdings auch einen neuen Investor, der sich auf die komplexen Rahmenbedingungen in Eisenach einlassen würde. Gefunden wurde die mittelständische May & Co. Unternehmensgruppe, ansässig in Schleswig-Holstein und spezialisiert auf die Projektentwicklung von Einzelhandels-, Logistik- und Hotelimmobilien.
Ebenso dringend wie die Frage nach dem „Wer?“ stellte sich 2015 die Frage nach dem „Was?“. Es sollte keine klassische Shopping Mall geben und vor allem keine Bretterwand mehr. Es folgten zahlreiche Bürgerversammlungen und eine „Projektwerkstatt“, um die Wünsche der Eisenacher Bevölkerung und der Stadt zu diskutieren. Allen Beteiligten war bewusst: Es geht nur im Dialog! „Insofern haben wir am Anfang sehr viel Zeit investiert, um erst einmal zu verstehen, was die Stadt wirklich will“, berichtet Dr. Christian Kolb, im Bereich Investment und Development bei May & Co. tätig und Leiter des Projekts. „Auch um aufzuzeigen, es geht uns hier nicht darum, dass wir unser Ding eins zu eins umsetzen. Wir wollen auf die Belange der Stadt und der Bevölkerung eingehen.“
„Die Menschen in Eisenach mitzunehmen war uns besonders wichtig. Ich bin stolz, dass wir das durch Zuhören und durch eine kluge Planung geschafft haben.“
Dr. Christian Kolb
Investment & Development
May & Co.
Im Dialog wurde dann schnell festgestellt: Eisenach braucht Parkplätze – vor allem im Stadtkern. Eisenach würde von zentral gelegenen Tagungsflächen profitieren. Und Eisenach wünscht sich weitere Möglichkeiten, stadtnah einzukaufen. Statt eine innenliegende Shopping Mall als abgeschlossenen Kosmos zu entwickeln, sollten die neuen Läden ausdrücklich Teil der gewachsenen Stadt sein. Sie sollten sich zur angrenzenden Bahnhofstraße orientieren und großflächig Raum für Einzelhandel schaffen, der eine Ergänzung zum Angebot in der Fußgängerzone darstellt – keine Konkurrenz. All diese Überlegungen fanden auch vor dem Leitgedanken „Eisenach verbindet“ statt, dem die Stadt aktuell auch aus stadträumlicher Sicht folgt.
Katja Wolf
Oberbürgermeisterin
Stadt Eisenach
Der Immobilienprojektentwickler und -investor hat seit Gründung 1983 über 300 Projektentwicklungen in den Bereichen Einzelhandels-, Logistik- und Hotelimmobilien sowie zur Erschließung von Wohnbauland realisiert. Immer mit dem Ziel langlebige, lebendige und lebenswerte Immobilien zu entwickeln.
Um das Projekt auch finanziell in sicheres Fahrwasser zu bringen, entschied sich der Projektentwickler May & Co. für seine „Haussparkasse“ in Lüneburg. Das ausgewogene Konzept überzeugte aber auch die Wartburg-Sparkasse vor Ort, sich finanziell am „Tor zur Stadt“ zu beteiligen. Es brauchte jedoch einen weiteren starken Partner. Gemeinsam entschloss man sich 2017, die Helaba mit ins Boot zu holen. Zum einen, weil sie als Verbundbank in der Vergangenheit bereits zahlreiche Projekte gemeinsam mit den Sparkassen realisiert hat. Zum anderen, weil die Helaba als größte europäische Finanziererin von Gewerbeimmobilien sowohl über eine tiefe Marktkenntnis als auch über eine hohe Finanzierungs- und Strukturierungsexpertise verfügt. Und so steuert die Helaba den Großteil der Finanzierungssumme bei, doch die Wartburg-Sparkasse tritt als Konsortialführerin auf und fungiert als Schnittstelle zwischen Sparkassen, Helaba und der Projektentwicklungsgesellschaft.
„Es ist ein großes Pfund, einen Partner wie die Helaba im Rücken zu haben. Insbesondere bei marktspezifischen und rechtlichen Themen."
Andreas Reinemann
ehemaliger stellvertretender Abteilungsleiter Firmenkundengeschäft
Wartburg-Sparkasse
Die Helaba ist starker Partner für 40% der Sparkassen bundesweit. Das bietet auch viele Vorteile für Firmenkunden und ihre Projekte. Lernen Sie unser Verbundgeschäft kennen!
Das „Tor zur Stadt“ hatte schon immer eine bewegte Geschichte – und jetzt auch ein "Happy End". Sowohl die Stadt Eisenach als auch der Bauherr und Investor May und Co. freuen sich über ein termingerecht fertiggestelltes und seit 2022 auch vollvermietetes Fachmarktzentrum. Es befindet sich gut angebunden vis-à-vis des Eisenacher Hauptbahnhofs und verfügt über ein Parkhaus mit 630 Stellplätzen. Aufgrund seiner nachhaltigen Bauweise und einer energiesparenden Anlagentechnik ist das Projekt seit 2023 zudem BREEAM-zertifiziert. Zu den aktuellen Mietern zählen unter anderem Kaufland, Rossmann, Woolworth, KIK und Little John Bikes.
Weiterhin geplant sind ein Hotel und eine Tagungshalle sowie eine zusätzliche Wohn- und Geschäftsbebauung. Finanziert wird das Vorhaben durch den Verbund aus Wartburg-Sparkasse, Sparkasse Lüneburg und Helaba. Die Helaba steuert den Großteil der Finanzierungssumme bei.
„Insbesondere das Projekt in Eisenach ist für uns ein Referenzprojekt und ein Beleg dafür, dass auch große Finanzierungsvolumina durch den Sparkassen-Verbund abgebildet werden können.“
Dr. Christian Kolb
Investment & Development
May & Co.
Zur Stärkung der Sparkassen im Kreditgeschäft bietet die Helaba über METAPlus Immobilien die Möglichkeit von Haftungsübernahme oder Barbeteiligungen bei Immobilienfinanzierungen an.
Malaika Priebe und Andreas Reinemann über die konkrete Zusammenarbeit in Eisenach und den Mehrwert von METAPlus Immobilien.
All das zeigt: Komplexe Projekte wie das „Tor zur Stadt“ brauchen Ausdauer und ein starkes Team. Der bisherige Erfolg ist daher nicht zuletzt der intensiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten geschuldet. Das neue „Tor zur Stadt“ ist für Oberbürgermeisterin Katja Wolf auch deshalb ein „Musterbeispiel an Nachhaltigkeit“, das mittelfristig zu einer Aufwertung der Stadt führen wird. „Kein Zweifel, das ist ein Projekt, das uns alle sehr viel Energie gekostet hat“, so Katja Wolf. Schlussendlich sei es jedoch aufgrund der geteilten Vision aller Beteiligten zu einem „Herzensprojekt“ geworden.
„Ich habe mich immer sehr gut abgeholt gefühlt. Die May-Gruppe und Herr Kolb haben aus meiner Sicht ein exzellentes Projektmanagement gemacht.“
Malaika Priebe
Immobilienfinanzierung Sparkassen
Dank der bewährten und verlässlichen Partnerschaft und dem guten Projektmanagement zwischen allen Beteiligten konnte das Projekt, trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie, reibungslos und termingerecht fertiggestellt werden.
O-Töne sowie mehr zu den Entwicklungen, den Herausforderungen und der Kooperation aller Beteiligten sehen Sie in unseren beiden Videos. Wir haben das Projekt im Jahr 2018 und vier Jahre später, im Winter 2022, mit der Kamera begleitet.